Vereinigte Höfner Fasnachtsgesellschaften

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Einschellerverein Höfe

 


Entstehung und Entwicklung

Der Einschellerverein Höfe wurde im Dezember des Jahres 1974 aus der Taufe gehoben. Sinn und Zweck des Vereins ist es, die traditionellen Fasnachtsbräuche, vorab das Fasnachtseinschellen am Dreikönigstag, zu hegen und zu fördern. Als Hauptinitianten, zur Gründung des Einschellervereins Höfe, dürfen Roos Franz und Nauer Peter bezeichnet werden. Sie waren es, die alle notwendigen Vorarbeiten für eine Gründungsversammlung in die Wege leiteten, und in allen Höfner Dörfern gleichgesinnte für Ihre Idee zu begeistern vermochten. Am 16. November traf man sich zu einer ersten Orientierungsversammlung im Gasthaus Wylen, wo sich gegen vierzig Interessierte einfanden. Sichtlich erfreut durfte Franz Roos am 28. Dezember 1974, im fast vollbesetzten Saal des Rest. Feld in Feusisberg, die eigentliche Gründungsversammlung eröffnen. In seiner Begrüssungsansprache stellte er seine Mitinitianten vor, es sind dies: Nauer Peter, Stössel Josef, Rau Edi, Schilter Pius, Bürgi Karl, Heusser Max,  Beeler Alois und Oetiker Hans. Der von Beeler Edi verfasste Statutenentwurf wurde erläutert und bereinigt. Nach rege benutzter Aussprache, war man sich einig, dass das Fasnachtseinschellen im Bezirk Höfe besser organisiert werden muss, und man deshalb den Einschellerverein Höfe gründen wolle. Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: Präsident: Roos Franz, Vizepräsident: Schilter Pius, Kassier: Nauer Peter, Aktuar: Bürgi Karl, Beisitzer: Beeler Alois und Heusser Max, Rechnungsprüfer: Stössel Josef und Oetiker Hans. Schon kurz nach der Gründung beteiligte sich der Verein nebst dem Fasnachtseinschellen, auch an verschiedenen Fasnachtumzügen und Veranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung. Auch im nahen Ausland sind die Höfner Einscheller an Umzügen zu sehen und zu hören. So seit 1980 bis 2001 an der „Buurefasnacht“ in Weil am Rhein, in Schaan FL und seit einigen Jahren in Marbach DE. Die Mitglieder des Einschellervereins beherrschten aber nicht nur das Trychlen oder Geisslechlepfen, nein es hatte auch solche mit verschiedenartigen Begabungen darunter. Zum Beispiel Musikanten, Bödeler, Geuerler, Chlefeler und Löffler, später kamen noch das „Schwyzerörgelichisteschlagzüg“ und das „Fläscheklavier“ dazu. So war es naheliegend, dass man auch diese urchigen Darbietungen an verschiedenen Anlässen zum besten gab. Waren es anfänglich eher private Anlässe, wie Geburtstagsfeiern, usw., wurde der Einschellerverein Höfe immer häufiger auch für grössere, öffentliche Anlässe in der ganzen Schweiz engagiert. Auf Grund dieser stetig wachsenden Nachfrage, beschloss man 1980, eine einheitliche Kleidung anzuschaffen. Auch die Frauen einiger Mitglieder erklärten sich spontan bereit, sich eine Tracht zu erweben, oder sogar selber zu nähen, um bei den Auftritten als Tanzpartnerinnen für die Bödeler mitzuwirken. Ein unvergesslicher Höhepunkt in der Vereinsgeschichte, stellte zweifellos der erste Fernsehauftritt dar. Am Silvesterabend des Jahres 1984 durften wir in der Sendung „Gala für Stadt und Land“, die von Wysel Gyr präsentiert wurde, mitwirken. Die Aufzeichnungen im Studio Leutschenbach sind noch allen in bester Erinnerung. Im Oktober 1986 folgte das zweite TV Engagement. Uns fiel die Ehre zu, im Fernsehquiz „Einer wird gewinnen“ von Hans-Joachim Kulenkampf, die Schweizer Farben zu vertreten. Für die Aufnahmen, die drei Tage in Anspruch nahmen, reisten wir nach Stuttgart.


Sonstige Vereinsaktivitäten

Um die Pflege der Geselligkeit und der Kameradschaft zu fördern, wurden verschiedene vereinsinterne Anlässe ins Leben gerufen. In den ersten Jahren fand jeden letzten Freitag im Monat ein Vereinshock mit Musik, Chlefele, Bödele usw. statt. Weitere, jährlich wiederkehrende Anlässe sind der Grillabend und bis vor ein paar Jahren die Chlausfeier. Einmal jedes Jahr, gehen die Mannen des Einschellervereins Höfe in Begleitung Ihrer Frauen und Freundinnen auf Reisen. Diese ein- bis dreitägigen Ausflüge finden entweder in der Schweiz statt, oder sie führen uns ins nahe Ausland. Durch diese Vereinsanlässe stiegen auch die jährlichen Kosten. Um die Kasse etwas aufzubessern, entschied man sich, ein Fest zu organisieren, Das erste Herbstfest ging im Oktober 1979, in der Aula des Schulhauses Feusisberg, erfolgreich über die Bühne. In den nächsten zehn Jahren, war das Herbstfest ein fester Bestandteil im Jahresprogramm des Einschellervereins. Ungefähr ab 1989 bis 2000 wurden nur noch sporadische Feste organisiert. Ab dem Jahre 2004 wurde unter dem Namen „Ischällerfäscht“ wieder gezielt jedes zweite Jahr ein Festwochenende organisiert. Der Freitag wird von einheimischen Rockgruppen bestritten und am Samstag wird ein volkstümlicher Unterhaltungsabend durchgeführt. Ein Fest allerdings, verdient hier besondere Erwähnung. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Einschellervereins Höfe, kam im September 1984, in Freienbach ein Jubiläumsfest zur Durchführung. Auf der Wiese im Chrummen, wurde ein Festzelt aufgestellt, das 2000 Sitzplätze aufwies. Zwei Unterhaltungsabende mit der bestbekannten Stimmungsmusik „Die orig. Fidelen Mölltaler“ waren angesagt. Auch eine grosse Tombola wurde auf die Beine gestellt.  Das grosse Zelt konnte an beiden Abenden beinahe gefüllt werden, und das Fest wurde zu einem Riesenerfolg. Zum Jubiläum beschenkten sich die Einscheller mit einer viertägigen Reise. Per Flugzeug und in Begleitung von Frau oder Freundin startete man Richtung Wien, um dort vier tolle Tage und Nächte zu verbringen. Durch die allmähliche Anschaffung von Treicheln, Vereinstracht, einer Bar und sonstigem Festmobiliar, musste man sich nach einem geeigneten Lagerraum umsehen. Im Jahre 1984 bot sich die Gelegenheit in Altendorf eine alte Baracke zu erwerben. Sie wurde von den Vereinsmitgliedern in Fronarbeit abgebrochen und in Wylen, wo unser Mitglied Josef von Euw grosszügigerweise einen Platz zu Verfügung stellte, wieder aufgebaut.


Schlusswort

Mit Stolz dürfen wir Einscheller auf ein über 30jähriges Bestehen unseres Vereins zurückblicken. Seit der Gründung entwickelte er sich prächtig und er verschaffte sich Anerkennung, weit über die Grenzen des Bezirks Höfe hinaus. Dies war aber sicher nur möglich, dank dem grossen Einsatz aller Mitglieder zum Wohle unserer Sache. Dass es ab und zu auch Unstimmigkeiten gab, gehört wohl ebenso zum Vereinsleben, wie die unzähligen Stunden, die wir in echter Kameradschaft und Gemütlichkeit miteinander verbringen durften. In den letzten mehr als 30 Jahren konnte der Einschellerverein Höfe immer wieder auf die grosszügige Unterstützung von Behörden und Gönnern zahlen. Es ist mir ein Bedürfnis, all diesen Freunden urchigen Brauchtums, im Namen des Einschellervereins Höfe ganz herzlich zu danken. Dem Sinn und Zweck unseres Vereins, nämlich die alten Bräuche zu pflegen, wollen wir auch in Zukunft nachleben.



Präsident

Dominik Nauer

m.d.nauer@bluewin.ch